Podcast Folge zu Biogas – eine Kleinbiogasanlage für Liechtenstein
Neue Ansätze beim Thema Biogas! Der ehrenamtliche Verein Rheintalgas ist daran eine Biogasanlage für flüssige Speisereste als Containerlösung errichten, um kleine dezentrale Kreisläufe zu ermöglichen. Michael Meirer stellt das Leuchtturmprojekt in einer Folge des Podcasts „Lebenswertes Liechtenstein“ vor.
Jedes Jahr fallen in der Gastronomie und in der Lebensmittelproduktion große Mengen an Lebensmittelabfällen an, sogenannter Food Waste. Diese Abfälle sollen möglichst vermieden werden. Die dennoch anfallenden Reste können jedoch sinnvoll genutzt werden, indem sie in einer Biogasanlage in Energie und Dünger umgewandelt werden. Eine solche Biogasanlage im Kleinformat wird derzeit vom Verein Rheintalgas im Zentrum von Triesen realisiert. Sie soll zeigen, wie eine solche Anlage funktioniert und dass viele Vorurteile gegenüber Biogas nicht stimmen.
In die Anlage sollen ausschließlich flüssige Speisereste aus der Stadt Triesen, welche mittels Saugtankwagen angeliefert werden, eingesetzt werden. Die Speisereste werden noch in den Küchen zerkleinert und als flüssiger Brei in einen Tank in den Keller gepumpt, wo sie „versäuern“ und bis zum Transport zur Biogasanlage haltbar gemacht werden, um etwaige Energieverluste zu vermeiden. Dadurch, dass dabei die Abfälle von einem Tank in den nächsten gepumpt werden, gibt es praktisch keine Geruchsemissionen bei der Anlage.
Die Anlage soll Anfang nächsten Jahres in Betrieb gehen und bis zu 1000 kg Speisereste pro Tag (entspricht ca. den Abfällen von 5000 Mahlzeiten) verarbeiten können. Das durch die Vergärung der Abfälle entstehende Biogas wird direkt vor Ort verwendet, mittels Gaskessel verbrannt und das erzeugte Warmwasser in das örtliche Fernwärmenetz eingeleitet. Somit wird Wärme für rund 30 Haushalte produziert. Zudem verbleibt mit dem Gärrest ein guter Dünger für die Landwirtschaft. Dadurch, dass nur Speisereste in die Anlage kommen, hat der Gärrest einen hohen Düngewert, da er zum einen reich an Stickstoff und Phosphor ist, zum anderen aber kaum Störstoffe wie Kunststoffe oder Glas enthält. Wird der Gärrest auf die Felder als ausgebracht hat er viele Vorteile gegenüber anderen Düngemitteln. So sind die darin enthaltenen Nährstoffe um ein Vielfaches verfügbarer für Pflanzen, als beispielsweise bei konventionellen Düngemitteln. Im Vergleich zu frischer Gülle ist der Gärrest nicht so sauer und geruchsintensiv.
Wie die Anlage genau funktioniert, welche Voraussetzungen dafür notwendig und welche Kosten damit verbunden sind, wird von Michael Meirer, Gründer des Vereins Rheintalgas, erklärt und kann in der Podcast-Folge unter Hörenswertes | Stiftung Lebenswertes Liechtenstein nachgehört werden.
Bildquelle: © Rheintalgas
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