
Offizielle Eröffnung der Grünen Bioraffinerie in Japons
Japons im Waldviertel ist seit September um eine innovative Anlage reicher: Die Erweiterung der bestehenden Biogasanlage zur Grünen Bioraffinerie wurde als Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung der Region gefeiert. Die neuen Möglichkeiten eröffnen landwirtschaftlichen Betrieben spannende Perspektiven: Neben klassischer Strom- und Wärmeerzeugung durch Biogas können nun aus Gras, Klee und Luzerne wertvolle Proteinprodukte und Nährstoffkonzentrate gewonnen werden.
Das Herzstück des Projekts liegt der Kombination der stofflichen mit der energetischen Nutzung der Rohstoffe, wodurch eine kaskadische Verwertung entsteht. Zunächst werden aus silierten Pflanzen hochwertige Nährstoffkonzentrate als Futtermittel für monogastrische Tiere sowie eine Faserfraktionen für Wiederkäuer hergestellt. Danach folgt die energetische Verwertung der Prozessnebenströme und anderer Biomassen in der Biogasanlage.
Durch diese Prozessintegration entstehen wertvolle Synergien. So wird die Bioraffinerie direkt am Standort mit der erforderlichen Energie (Prozesswärme und Strom) ganzjährig versorgt. Die Biogasanlage speist den anfallenden Ökostrom in das Stromnetz ein, die nachhaltig produzierte Wärme wird mittels Nahwärmenetzt direkt an die Haushalte der umliegenden Siedlungen abgegeben. Zusätzlich entsteht wertvoller Dünger für die regionale Biolandwirtschaft.
Beeindruckend ist das praxisnahe Organisationsmodell. So wird nicht nur die vorhandene Infrastruktur wie Brückenwaage, Siloplatte oder Gerätschaft für Manipulation der Rohstoffe gemeinsam genutzt, sondern es wird auch gemeinsam in Personalunion gearbeitet. Dies spart nicht nur Investitionskosten, sondern bringt Effizienz im Personaleinsatz und erzeugt wertvolle Resilienz für den Gesamtprozess. Kooperation als Geschäftsmodell: so können alle beteiligten Akteure, wie die Landwirte der Region, der Biogasbetreiber vor Ort sowie die bioNorum als veredelnder Betrieb gemeinsam profitieren.
Gegenwärtig hat die bioNorum die Herstellung von biozertifizierten Protein-Hydrolysaten für den Futtermitteleinsatz im Fokus, langfristig ist aber auch der Einsatz für die menschliche Ernährung denkbar.
Die Grüne Bioraffinerie in Japons setzt damit neue Maßstäbe für klimafreundliche Landwirtschaft, regionale Wertschöpfung und Innovation. Durch die konsequente Nutzung vorhandener Ressourcen entstehen geschlossene Wertschöpfungsketten, die nicht nur den landwirtschaftlichen Betrieben, sondern auch der Umwelt und Gesellschaft zugutekommen.
Das Beispiel aus Japons zeigt, wie mutige Ideen, regionale Kooperation und technische Kompetenz den Weg in die Zukunft ebnen können – und bietet Inspiration für zahlreiche weitere Bioökonomie-Initiativen für Österreichs Biogasbranche.
Mehr Informationen zur Anlage unter https://bionorum.com/de/grune-bioraffinerie/
Foto © Michael Mandl, bioNorum
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