Baumschule

Baumschulflächen unterliegen einer intensiven Bodenbearbeitung und erfordern die Zufuhr organischer Substanz. Kompost gleicht den hohen Humusverzehr und die Strukturverschlechterung zur Gänze aus.

Im Gegensatz zum Stallmist enthält Kompost große Mengen an stabilen Humusformen, die im Boden Jahrzehnte erhalten bleiben.
Fertigkompost wird gleichmäßig auf der Fläche verteilt und bis 20 cm (bei sandigem Boden bis 30 cm) eingearbeitet.
Aufwandmengen orientieren sich am Entzug der Kultur und dem Nährstoffgehalt des Kompostes, wobei mit Ausnahme des Stickstoffes mit Gesamtnährstoffgehalten zu kalkulieren ist.
In der Regel kann durch Kompost der Bedarf von Gehölzen an Kalzium, Phosphat, Kalium, Magnesium, Spurennährstoffen und ebenfalls Kalk abgedeckt werden.

 

Bei der Kulturführung sind folgende Besonderheiten zu beachten:
Substrate mit Kompost sind sowohl für Matten- als auch für Über-Kronen-Bewässerung geeignet. Gegenüber reinen Torfsubstraten haben sie eine etwas niedrigere Wasserkapazität. Durch rasches Aufhellen der Substratoberfläche erscheinen die Topfballen trocken, obwohl noch ausreichend Wasser gespeichert ist. Feuchtefühler (Tensiometer) erleichtern die Beurteilung der Substratfeuchte bzw. ermöglichen eine exakte Steuerung der Bewässerung.
Durch Kompost wird das Substrat im Vergleich zu reinen Torfsubstraten schwerer, dies verbessert die Standfestigkeit der Container.
Feinkörnige Komposte sind besonders für kleine Topfballen (z. B. Produktion von Bodendeckern) geeignet. Mittelkörnige Komposte für Container ab 1 Liter Volumen machen das Substrat lockerer und durchlässiger.
Für Moorbeetpflanzen sind Substrate mit Kompost wegen des freien Kalks in der Regel nicht geeignet. Wird eine stärkere Reduzierung des Torfeinsatzes angestrebt, können bei der Herstellung von Substraten neben Komposten weitere Mischkomponenten eingesetzt werden (Holzhäcksel, Holzfaserstoffe, sonstige substratfähige Stoffe). Mit einer Substratmischung aus z.B. 30 Vol.% Substratkompost, 25 Vol.% Holzhäcksel und 45 Vol.% Hochmoortorf lässt sich eine vergleichbare Pflanzenqualität erzeugen, wie in reinen Torfsubstraten.

 

Ersatz von Bodenverlusten beim Vertrieb von Ballenware

Der Vertrieb ballierter Gehölze geht immer mit einem Verlust von Boden einher. Bei langfristiger Nutzung von Betriebsflächen zur Erzeugung von Ballenware ist daher ein Ausgleich für die abgetragene Bodenmenge erforderlich. Anhand des Ballenvolumens und der Stückzahl je ha kann der Bodenabtrag abgeschätzt werden.
Als alleiniger Bodenersatz ist Kompost aufgrund seiner vergleichsweise hohen Gehalte an Nährstoffen allerdings nicht geeignet. Durch Einarbeitung in humus- und nährstoffarme Unterböden kann Kompost aber zur Herstellung von Mutterbodenersatz verwendet werden. Auch die Mischung von z.B. 20 Vol.% nährstoffarmem Kompost mit geliefertem steinfreiem Bodenaushub ist als Mutterbodenersatz geeignet und kann zum Ausgleich von Bodenverlusten verwendet werden. Fragen Sie nach bei der Kompostanlage in ihrer Nähe um derart hergestellte Böden an.
In jedem Fall eignet sich Kompost für die Herstellung von Bodenersatz besser als der häufig verwendete Stallmist. Stallmist enthält nämlich wenig mineralische Substanz und seine hohen Anteile an organischer Substanz sind im Boden wenig stabil.

 

Achten Sie beim Komposthersteller auf dieses Zeichen.