Erfolgreiches IEA Task 37 Meeting in Wageningen
Der erste Tag stand im Zeichen der internationalen Zusammenarbeit. Neben Länderberichten – etwa aus der Schweiz – und Erfahrungen aus der Energie- und Klimapolitik der EU wurde der aktuelle Arbeitsplan des Task 37 vertieft besprochen. Themen wie die Nachhaltigkeit von Biogassystemen, das Management von Gärresten, Kosten und Effizienz von Treibhausgasminderungen, mikrobiologische Prozessüberwachung sowie Entwicklungen bei kleinmaßstäblichen und gemeinschaftlichen Biogasanlagen bilden derzeit die inhaltlichen Schwerpunkte. Auch neue Synergien mit der E-Fuels-Produktion werden zunehmend in den Fokus gerückt.

Abbildung 2: IEA Task 37 Meeting – Task-Leiter Bernhard Drosg (BEST, AT) führt durch das Working Programme für das laufende Triennium (Foto: IEA Task 37)
Ein Höhepunkt des Treffens war der zweite Tag: Erstmals trafen sich die beiden IEA Bioenergy Tasks – Task 37 (Energy from Biogas) und Task 42 (Biorefining in a Circular Economy) – zu einer gemeinsamen Sitzung. Dabei zeigte sich deutlich, wie eng die Themen Biogas und Bioraffinerie künftig miteinander verknüpft sein werden. Beide Gruppen wollen künftig enger kooperieren, etwa bei der Entwicklung von Systemen, in denen Biogas- und Bioraffinerie-Technologien gemeinsam zur Stärkung der regionalen Bioökonomie beitragen.
Im Anschluss fand das Symposium “IEA Biorefinery and Biomethane” statt, an dem rund 70 Teilnehmende aus Wissenschaft, Politik und Industrie teilnahmen. In elf spannenden Präsentationen wurden Themen wie technologische Synergien zwischen Biogas- und Bioraffinerie-Systemen, internationale Erfahrungen (unter anderem aus Brasilien, Australien und den Niederlanden) sowie aktuelle politische Trends im Bereich regenerativer Gase behandelt. In den Diskussionsrunden zeigte sich ein gemeinsames Ziel: das Potenzial beider Technologien für eine kohlenstoffarme Kreislaufwirtschaft besser zu nutzen.
Am dritten Tag standen Exkursionen auf dem Programm, die eindrucksvoll vor Augen führten, wie stark die bioökonomische Transformation in den Niederlanden bereits vorangeschritten ist. Die Teilnehmenden besichtigten unter anderem die neue Avantium-Flaggschiffanlage in Delfzijl, wo das biobasierte Material PEF – eine Alternative zu PET – produziert wird. Außerdem wurden die im Bau befindliche Biogasanlage der SFP Group und die Biomethananlage „Bio Energy Coevorden“ von VARO Energy besucht.

Abbildung 4: Erik Bouwers von Sustainable Fuel Production erklärt den Task-Mitgliedern die Substranlieferung in der großen Anlieferungshalle (Foto: IEA Task 37)
Neben den technischen Einblicken war das Treffen auch ein wichtiger Schritt für die internationale Vernetzung des KBVÖ innerhalb der IEA Bioenergy-Gemeinschaft. Der Aufbau solcher Kontakte ist entscheidend, um künftige Entwicklungen – etwa bei integrierten Bioökonomiesystemen – frühzeitig mitzugestalten und die österreichische Biogasbranche international stärker zu positionieren.
Mit dem erfolgreichen Auftakt in Wageningen steht der weiteren Mitarbeit des KBVÖ in Task 37 nichts im Weg – und die neue Kooperation zwischen Task 37 und Task 42 verspricht spannende gemeinsame Aktivitäten und Erkenntnisse für die kommenden Jahre. Das nächste Mal trifft sich das Task-Konsortium Anfang 2026 in Österreich.
Mehr zum IEA Task 37 Energy from Biogas unter: Task 37 | Energy from Biogas



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