Verfahrenstechnik

Verfahrenstechniken in der Kompostierung

Ziel der Kompostierung ist die Herstellung eines huminstoffreichen Produkts (Kompost), das die qualitativen Anforderungen der verschiedenen Anwendungsbereiche erfüllt. Damit ist das Augenmerk auf den Wert gelegt, der Kompost als Humus- und Nährstofflieferant, als Bodenverbesserungsmittel oder als Bestandteil von Pflanzsubstraten und Kulturerden zukommt.

 

 

Gemäß KompostVo ist Kompostierung „die gesteuerte, exotherme biologische Umwandlung abbaubarer organischer Materialien in ein huminstoffreiches Material mit mindestens 20 Masseprozent organischer Substanz“. Damit werden sowohl die Hauptkennzeichen des biologischen Prozesses als auch ein Schlüsselparameter zur rechtlich wirksamen Abgrenzung von Kompost als Produkt festgelegt.

 

Technische Anforderungen

 

Es können alle Kompostierungsverfahren/-verfahrenskombinationen zum Einsatz gelangen, die der Richtlinie „Stand der Technik der Kompostierung“ entsprechen. Diese lassen sich im Wesentlichen nach folgenden verfahrenstechnischen Gesichtspunkten gliedern:

  • offene oder geschlossene Systeme,
  • dynamische oder statische Verfahren,
  • Verfahren mit oder ohne Zwangsbelüftung.

 

Die Anforderungen an die technische und bauliche Ausstattung sowie die Prozessführung der Kompostierung muss nach folgenden Kriterien differenziert werden:

  • Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an die Rohstoffe und die Kompostierungstechnik (Sicherheitstechnik, Umweltauflagen für Anlagenteile und Maschinen, Arbeitnehmerschutz, Anrainerschutz etc.)
  • Abbau der organischen Ausgangsmaterialien (unter Beachtung eines möglichst geringen Verlustes an organischem Kohlenstoff und Stickstoff) und deren – je nach Produktanforderung – mehr oder weniger weit geführte Mineralisierung bzw. Stabilisierung in Humussubstanzen (Kompostreife).
  • Optimierung der jeweils eingesetzten Verfahrenstechnik und der Betriebsführung hinsichtlich möglichst geringer gasförmiger, flüssiger Emissionen, Geruchs-, Keim -, Staub- und Lärmemissionen sowie Kontrollverfahren zu deren Überwachung und Steuerung.
  • Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an die Endproduktqualität.
  • In Abhängigkeit der jeweils angestrebten Anwendungsbereiche zusätzliche überprüf- und nachvollziehbare Qualitätsdifferenzierung inkl. der erforderlichen Feinaufbereitung (zB Herstellen der erforderlichen Korngröße durch Siebung).

 

 

 

 

 

Kompostierungsanlagen können aus verfahrenstechnischer Sicht in die folgenden Anlagenbereiche unterteilt werden:

 

Im Folgenden werden die wesentlichen verfahrenstechnischen Funktionen der angeführten Anlagenbereiche angeführt. Bei der maschinentechnischen Ausstattung ist auf Korrosionsbeständigkeit, Wartungsfreundlichkeit und Betriebssicherheit unter dem Gesichtspunkt einer hohen Verfügbarkeit sowie auf die problemlose Reinigung zu achten.

Alle Bauteile, in denen frisches Rottegut manipuliert wird, sind säurebeständig (pH ≥ 4), flüssigkeitsdicht, leicht reinigbar und frostsicher auszuführen.