Stoffkreislauf

Stoffkreislauf in der Natur

Die Natur kennt keine Abfälle. Fallen im Herbst die Blätter von den Bäumen, sind sie Nahrungsgrundlage für Kleinstlebewesen und Mikroorganismen wie sie in jedem Boden vorkommen. Durch den Abbau werden die Nährstoffe für die Pflanzen wieder verfügbar. Dies geschieht insbesondere im Frühjahr, wenn die Temperaturen nach dem Winter wieder steigen. Zeitgleich nimmt der Baum die lebensnotwendigen Nährstoffe wieder auf.

Stoffkreislauf in der Industriegesellschaft

Als Folge der zunehmenden Industrialisierung wurde dieses natürliche Gleichgewicht empfindlich gestört. Herstellung und Verbrauch von Nahrungsmitteln sind weitgehend entkoppelt. Die Produktivität der Böden konnte durch den Einsatz von technischen Düngemitteln erheblich gesteigert werden. Sie werden entweder aus fossilen Lagerstätten gewonnen (Phosphate, Torf) oder mit erheblichem Energieaufwand synthetisiert (Stickstoff). Organische Abfälle wurden zunehmend deponiert und dem Stoffkreislauf damit entzogen. Anfang der 70er Jahre begann man umzudenken. Die Wegwerfgesellschaft als Folge zunehmenden Wohlstands und verstärkten Konsums drohte, an ihrem eigenen Müll zu ersticken. Eine intakte Umwelt wurde zu einem knappen Gut. Neue ökologische Ziele wie Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft wurden formuliert. Die getrennte Sammlung organischer Abfälle aus Haus und Garten und ihre Verarbeitung zu hochwertigen Komposten leistet einen bedeutsamen Beitrag hierzu, ob im eigenen Hausgarten oder via Biotonne und Kompostwerk.

 

Wie hoch der Anteil des „Rohstoffes“ für Kompost im Hausmüll ist, verdeutlicht die nachfolgende Abbildung. Fast die Hälfte der häuslichen Abfälle ist organisch und der überwiegende Teil kann umweltverträglich verwertet werden und muss nicht aufwendig deponiert oder verbrannt werden.