Endlager

Neben dem Biogas fällt im Rahmen des Fermentationsprozesses auch ein nährstoffreiches, organisches Nebenprodukt an, das je nach Art der eingesetzten Substrate als Biogasgülle oder als Gärrest bezeichnet wird. Der Gärrest bzw. die Biogasgülle wird in der Regel auf den Biogasanlagen in sogenannten Endlagern oder Fermentationsrückstandslagern bis zur Ausbringung auf die Felder gelagert.

 

Die Fermentationsrückstände werden ähnlich den flüssigen Wirtschaftsdüngern Gülle und Jauche auf die Nutzflächen zur Nährstoffversorgung unterschiedlichster Kulturpflanzen ausgebracht. Es wird dabei eine Logistik und Ausbringungstechnologie eingesetzt, die es ermöglicht die Fermentationsrckstände bodennah beispielsweise mit sogenannten Schleppschauchverteilsystemen in die Vegetation auszubringen. Um den Nährstoffkreislauf möglichst schließen zu können ist es sehr wichtig, die Fermentationsrückstände bedarfsgerecht in die Pflanzenbestände auszubringen.

 

Es gibt verschiedene Lagermöglichkeiten, gängig sind Endlager in Beton und Stahlbauweise, sowie Güllelagunen.

 

offenes-endlager

Güllelagune

guellelagune

offenes Endlager

 

Bei beiden Lagersystemen ist eine Leckerkennung vorzusehen um eine Gefährdung der Umwelt (z.B. Grundwasser) vorzubeugen. Ein Vorteil der Güllelagunen ist die einfachere bauliche Umsetzung eines Endlagers. Üblicherweise enthalten Endlager keine Beheizung und werden auch nicht isoliert. Um die Fermentationsrückstände vor dem Ausbringen auf die Ackerflächen aufzurühren kommen einfache Propellerrührwerke zum Einsatz. So kann entweder ein Tauchmotorrührwerk fest installiert sein und/oder speziell bei Lagunen ein Rührwerk über die Zapfenwelle eines Traktors angetrieben werden.

 

Je nach Fermentationsdauer können die eingetragenen Substrate noch Biogas bilden. Derzeit finden Untersuchungen zu den Restmethanpotenzialen von Fermentationsrückständen statt, um eine gesicherte Bewertung der Restmethanpotenziale vornehmen zu können.
Bei großen Biogasanlagen erreichen die Endlagerkapazitäten oftmals mehrere tausend Kubikmeter und es sind daher die zusätzlichen Kosten für die Ausbringung der Gülle nicht zu unterschätzen. Um die Kosten für die Ausbringung zu minimieren wird teilweise die Separierung (Trennung) der flüssigen von der festen Phase angestrebt. In der festen Phase steckt ein Großteil des pflanzenverfügbaren Düngers. Durch diese Konsistenz kann die feste Phase auf Lagerflächen zwischengelagert und wie Festmist auf Nutzflächen ausgebracht werden. Weiterhin kann das Endlager kleiner dimensioniert werden, was wieder ökonomische Vorteile bringt. Zur Phasentrennung kommen Siebtrommelseperatoren und Pressschneckenseperatoren zum Einsatz.