
Von der Bioabfalloffensive zum „Respekt vor Mutter Erde“
Die NÖN konnte im Dezember bereits zweimal zum Thema Kompost berichten:
Die Ampel für den Müll wird im neuen Jahr für den Bezirk Scheibbs kommen. Sie ist Teil einer umfassenden Bioabfalloffensive, die auch im Bezirk Melk im Jahr 2021 starten wird. Nach wie vor gelangen zu viele Störstoffe in die Biotonne und zu viel Bioabfall landet im Restmüll. Neben klassischen Informationsebenen, soll daher ganz besonders die Kontrolle der Biotonne bei den einzelnen Haushalten forciert werden und durch digitale Werkzeuge ergänzt werden.
Dazu hat am 14.Dezember 2020 auf der Kompostanlage Seiringer ein von ecoplus und der FH-St.Pölten organisierter Workshop stattgefunden. Ziel ist es, verschiedene Systeme zur Störstofferfassung bei der Tonnenentleerung zu prüfen und dazu ein entsprechendes Öffentlichkeitskonzept zu entwickeln.
Darüber hinaus erklärte Hubert Seiringer in einem Interview das Problem der hohen Bioabfallmengen im Restmüll. Dies bedeute nicht nur eine Ressourcenverschwendung, sondern auch erhebliche Mehrkosten. Denn die Entsorgung von Restmüll kostet in etwa das doppelte, wie die Verwertung von Bioabfällen. Aus den gesammelten Bioabfällen wird in der Region hochwertiger Kompost hergestellt, mit dem in unseren Böden der Humusaufbau und die Bodengesundheit unterstützt wird. Diese braucht es in Zeiten der Wetterextreme dringender als je zuvor. Stichproben haben gezeigt, dass etwa 30% der Abfälle in den Restmülltonnen eigentlich in die Biotonne gehören, also eigentlich zu Kompost verarbeitet werden könnten. Die Motivation zur Mülltrennung scheint generell nachgelassen zu haben. Hubert Seiringers Botschaft ist: wenn wir schon etwas wegwerfen müssen, sollen wir es wenigstens unserer Mutter Erde zugutekommen lassen.
Den Beitrag zum Abfall-Ampelsystem und das gesamte Interview finden Sie hier.
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